Karl Jenkins "The Armed Man" - 9. Oktober 2014 im Michel
Leid und Angst, Hass und Kampfeslust, tiefe Trauer und Ratlosigkeit, aufkeimende Hoffnung und Freudentaumel konnten
in dieser mehr als einstündigen Friedensmesse gehört und gesehen werden. Karl Jenkins Werk verfehlt mit seinem
schlagwerkbetonten Orchesterapparat nicht seine Wirkung auf die Zuhörer. Es ist ein dankbares Stück für die
insgesamt etwa 300 Musiker, bestehend aus Musikern des Goethe-Gymnasiums und der Kantorei St. Michaelis, sowie dem
Tanzensemble, bestehend aus Studierenden der Lola-Rogge-Schule, das mit ihrer überaus stimmigen tänzerischen
Interpretation das musikalische Geschehen vervollkommnete (Choreographie: Christiane Meyer-Rogge-Turner). Die
unterschiedlichen Tanzbilder, sparsam, kreativ und ausdrucksstark, waren sehr bewegend.
Astrid Demattia vom Goethe-Gymnasium und Michel-Kirchenmusikdirektor Manuel Gera, die sich die Leitung
des Konzerts teilten, haben einen eindrucksvolle Klang
geformt, der gerade auch in den zarten, innigen Passagen wie dem Kyrie oder dem Benedictus schöne Substanz
hatte. Wahrhaft zu Herzen gingen das Trauer-Solo von Alexandra Hebart.
Diese Friedensmesse bildete den gemeinsamen Abschluss des hamburgweiten Projektes "Religionen: Wege zum Frieden",
welches am 24. August 2014 startete. Dabei wurde von verschiedenen Institutionen die Rolle der Religionen in den
Kriegen unserer Zeit thematisiert.
Fotos: Dietrich Helling
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